Hockenheim
27.04. - 29.04.2012

Lausitzring
04.05. - 06.05.2012

Brands Hatch / GB
18.05. - 20.05.2012

Red Bull Ring / A
01.06. - 03.06.2012

Norisring
29.06. - 01.07.2012

München
14.07. - 15.07.2012

Nürburgring
17.08. - 19.08.2012

Zandvoort / NL
24.08. - 26.08.2012

Oschersleben
14.09. - 16.09.2012

Valencia / E
28.09. - 30.09.2012

Hockenheim
19.10. - 21.10.2012


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Gary Paffett reist als Tabellenführer nach Spanien
Entscheidung vertagt

Vom 28. bis 30. September fand der neunte Lauf und damit das vierte Auslandsrennen in der Saison 2012 der DTM in Spanien statt. Gefahren wird auf dem „Circuit de la Comunitat“ in Valencia. Die permanente Rennstrecke liegt rund 20 Kilometer westlich der drittgrößten Stadt Spaniens. Es ist der einzige Kurs im Rennkalender der gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird. Dies stellt eine besondere Herausforderung an die Fitness der Fahrer. Weiterer Knackpunkt in Valencia ist das Wetter. Wechseln die auch im Herbst noch sommerlichen Temperaturen nur minimal, ändern sich schlagartig auch die Grip-Verhältnisse auf der Strecke. Das erschwert es den Teams zusätzlich, das optimale Set-up für Qualifying und Rennen zu finden. Als Tabellenführer reiste der Brite Gary Paffett (Thomas Sabo Mercedes) mit 127 Punkte in den Süden, gefolgt von dem Francokanadier Bruno Spengler (BMW Team Schnitzer) mit 116 und einem weiteren Briten Jamie Green (Mercedes AMG) mit 108 Punkten. Mit viel Selbstvertrauen reist der BMW-Pilot nach seinem dritten Triumph und der bisher höchsten Punkteausbeute des Jahres beim letzten Lauf in Oschersleben nach Spanien. Alle BMW-Piloten kennen den 4,005 Kilometer langen Kurs, nicht nur aus den Tests die vor Saisonbeginn dort stattfanden. An diesem Wochenende kehrt die DTM an den Ort zurück, der in den Jahren zuvor stets in Audi-Hand war. Zweimal gastierte der DTM-Tross schon auf der vor allem aus der MotoGP-Rennserie bekannten Rennstrecke. Und beide Male gab es für Audi etwas zu feiern: Mattias Ekström siegte 2010 und 2011 jeweils von der Pole-Position aus. Im vergangenen Jahr gelang sogar ein Sechsfachsieg und damit der vorzeitige Titelgewinn durch Martin Tomczyk. Nach dem verpatzten Rennen in Oschersleben hat Audi keine Chance mehr auf den Fahreritel. Doch in der Hersteller-Meisterschaft sieht die Sache ganz anders aus. Audi liegt mit nur 29 Punkten Rückstand auf Rang zwei. In den letzten beiden Rennen werden noch insgesamt 202 Punkte vergeben. Mike Rockenfeller reist als bester Audi-Pilot nach Valencia. Für seinen Teamkollegen Miguel Molina ist es ein Heimspiel und er rechnet sich hier einiges aus.

Bruno Spengler (BMW Team Schnitzer): "Valencia ist eine sehr spezielle, aber durchaus interessante Strecke. Neben einer schnellen Kurve gibt es vor allem viele langsame Passagen. Der Kurs ist technisch anspruchsvoll und verlangt uns fahrerisch eine Menge ab. Vor allem, weil der Belag bei großer Hitze wenig Grip hat und man beim Bremsen aufpassen muss, nicht von der Strecke zu rutschen. Entscheidend wird sein, die richtige Balance für das Auto zu finden. Gelingt uns das, kann ich sicher wieder vorne angreifen."

Martin Tomczyk (BMW Team RMG): "Nach dem schwierigen Wochenende in Oschersleben will ich nun in Valencia wieder angreifen. Ich habe an die Strecke in Spanien nur gute Erinnerungen. Dort konnte ich im vergangenen Jahr mit einem dritten Platz den DTM-Titel unter Dach und Fach bringen. Außerdem haben wir dort getestet. Deshalb glaube ich, dass wir gut vorbereitet sein sollten. Mein Auto hat eine gute Pace. Die will ich nutzen, um in den abschließenden beiden Rennen gute Platzierungen und möglichst viele Punkte einzufahren."

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): "Nach unserem dritten Saisonsieg in Oschersleben und unserem bisher ertragreichsten DTM-Wochenende in diesem Jahr nehmen wir viel Schwung mit nach Valencia. Die gesamte Mannschaft freut sich auf den Abstecher nach Spanien – und hat sich natürlich auch für das vorletzte Rennen 2012 eine Menge vorgenommen. Auf dieser Strecke haben wir mit dem BMW M3 DTM bereits Testfahrten absolviert. Es gibt also Daten, auf denen wir zu Beginn des Wochenendes aufbauen können. Mit unseren bisherigen Leistungen haben wir einen großen Anteil daran, dass die DTM-Saison so spannend verläuft und die Fans bestens unterhalten werden. Wir werden alles daran setzen, dass diese Spannung auch bis zum Saisonfinale in Hockenheim anhält."

Mike Rockenfeller (Audi Sport Team Phoenix): "Ich freue mich, nach Valencia zu kommen - gerade nach dem Wochenende in Oschersleben. Ich hoffe, die Strecke liegt uns besser als Oschersleben - hoffentlich so gut wie Zandvoort. Ich werde wieder alles geben, um das Beste für Audi herauszuholen. Und am liebsten möchte ich natürlich um den Sieg kämpfen."

Miguel Molina (Audi Sport Team Phoenix): "Ich freue mich natürlich ganz besonders auf Valencia: Es ist mein Heimrennen und das gibt mir immer eine Menge zusätzliche Motivation. Viele spanische Fans kommen, um mich zu unterstützen. Wir wissen, dass es wieder ein hartes Wochenende wird. Aber im Qualifying in Oschersleben haben wir zuletzt Fortschritte gemacht. Ich gehe mit einem guten Gefühl in mein Heimrennen."

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Nach dem enttäuschenden Wochenende in Oschersleben blicken wir nach vorn auf das Rennen in Valencia. Das ist eine Strecke mit einem ganz anderen Charakter als in Oschersleben. Wir hoffen, dass wir eine ähnliche Performance aus unseren Autos abrufen können wie zuletzt in Zandvoort. Unsere Devise lautet: harte Arbeit und volle Konzentration auf das Rennen in Valencia."

Im ersten freien Training am Freitagnachmittag hatte sich der Spanier Miguel Molina (Audi Sport Team Phoenix) nach 34 Runden mit einer Zeit von 1:37,547 Minuten gegenüber seiner Konkurrenz durchgesetzt. Hinter ihm lagen Timo Scheider (Audi Sport Team Abt Sportsline) und der Brasilianer Augusto Farfus (BMW Team RBM). Als bester Mercedes-Pilot hatte sich Ralf Schumacher (Mercedes AMG) auf Rang fünf platziert. In dieser Session dominierte Audi mit fünf Fahrer in den Top 10. Rahel Frey (Audi Sport Team Abt) und Susie Wolff (TV Spielfilm Mercedes AMG) nahmen die Ränge 21 und 22 ein. Der Tabellenführer musste sich zunächst mit Rang 17 zufrieden geben. Bruno Spengler und Jamie Green der Zweit- und Drittplatzierte in der Meisterschaft nahmen Rang acht und 19 ein.

Die Zeiten im zweiten freien Training am Samstagmorgen wurden schneller. Diesmal hatte der Italiener Edoardo Mortara (Audi Sport Team Rosberg) nach 37 gefahrenen Runden mit einer Zeit von 1:26,876 Minuten das Sagen, gefolgt von Martin Tomczyk (BMW Team RMG) und Mike Rockenfeller (Audi Sport Team Phoenix). Die ersten drei Platzierten aus dem ersten freien Training lagen nun auf den Plätzen sechs, sieben und elf. Ralf Schumacher war auf Rang 15 zurückgefallen und war weiterhin der beste Mercedes-Fahrer. Auch diesmal hatte Audi gleich sieben Protagonisten in der Top 10. Rahel Frey hatte sich um etliche Ränge verbessert und konnte nach 37 Runden Rang vierzehn einnehmen. Susie Wolff hatte sich zeitmäßig zwar wie die anderen auch verbessert, kam aber über Platz 22 hinaus.

Am Samstagmittag wurde es dann ernst für die Pilotinnen und Piloten, denn nun stand das entscheidende Zeittraining, in dem die Startaufstellungen ausgefahren werden auf dem Programm. Dieses Qualifying findet in vier Sitzungen statt. In der ersten Sitzung begeben sich alle Protagonisten hinaus auf die Strecke. Hier haben sie nur 16 Minuten Zeit um unter die schnellsten 16 von ihnen zu kommen. Mattias Ekström ging als Erster auf die Strecke hinaus und setzte mit 1:30,877 Minuten für alle anderen die Bestzeit. Ihm und auch noch Mike Rockenfeller und Gary Paffett werden im nachhinein die Zeiten gestrichen. Wenig später liegt Joey Hand mit 1:27,352 Minuten auf Rang eins. Danach fiel der US-Amerikaner auf Rang fünf zurück. Das Zepter hatte nun Mike Rockenfeller mit 1:26,703 Minuten in der Hand, gefolgt von Miguel Molina und Adrien Tambay. Zu dieser Zeit lagen sechs Audi`s auf den ersten Positionen. Die Positionen änderten sich weiterhin bis zum Schluß. Martin Tomczyk konnte sich in letzter Sekunde für Q2 qualifizieren. Als bester beendete Augusto Farfus die erste Sitzung mit einer Zeit von 1:26,526 Minuten, gefolgt von Adrien Tambay und Edoardo Mortara. Im nachhinein hatten sich nicht qualifiziert: Roberto Merhi, Jamie Green, Christian Vietoris, Susie Wolff, David Coulthard und Ralf Schumacher. Sie werden von den Rängen bis 22 aus ins Rennen gehen.

Nach wenigen Minuten ging es auf in Q2. Elf Minuten dauert die Session und die schnellsten zehn Fahrer kommen in Q3. Mit einer Zeit von 1:26,744 Minuten belegte Mike Rockenfeller nach der ersten schnellen Runde Rang eins. Er konnte diese Position nicht lange halten und wurde von Augusto Farfus und Edoardo Mortara auf Rang drei verwiesen. Zu dieser Zeit lagen Bruno Spengler, Martin Tomczyk, Joey Hand, Rahel Frey, Robert Wickens und Gary Paffett auf den Rängen elf bis 16. Am Ende hatten Gary Paffett und Bruno Spengler es nicht geschafft weiter zu kommen. Damit sind die Führenden der Gesamtwertung nach Q2 ausgeschieden. Von den Startplätzen elf bis 16 werden am Sonntag Martin Tomczyk, Bruno Spengler, Joey Hand, Robert Wickens, Rahel Frey und Gary Paffett starten.

Um 14.22 Uhr wird das dritte Qualifying gestartet. Elf Minuten haben die Piloten Zeit um sich für Q4 zu qualifizieren. Filipe Albuquerque begibt sich als Erster auf die Strecke. Der Portugiese legt eine Zeit von 1:26,608 Minuten hin. Dirk Werner belegt mit nur 0,7 Sekunden Rückstand Rang zwei. Unterdessen wurden Mike Rockenfeller, Timo Scheider, Miguel Molina und Mattias Ekström die letzten Rundenzeiten gestrichen. Augusto Farfus übernahm vorläufig mit einer Zeit von 1:26,538 Minuten Rang eins. Adrien Tambay beendet Q3 als schnellster Fahrer mit einer Zeit von 1:26,515 Minuten. Rang zwei und drei nahmen Augusto Farfus und Edoardo Mortara ein. Filipe Albuquerque konnte sich mit Platz vier ins letzte Qualifying retten. Die Startplätze fünf bis zehn nehmen Mike Rockenfeller, Andy Priaulx, Timo Scheider, Mattias Ekström, Dirk Werner und Miguel Molina ein.

Die letzten vier Fahrer hatten nun nur noch eine gezeitete Runde um sich auf die Pole zu fahren. Gestartet wird in umgekehrter Reihenfolge des Einlaufs von Q3. Filipe Albuquerque musste damit als Erster hinaus auf die Strecke. Er beendet die Runde mit einer Zeit von 1:26,894 Minuten. Edoardo Mortara konnte noch einiges zulegen und übernahm mit 1:26,756 Minuten Rang eins. Adrien Tambay war nun als Dritter an der Reihe. Im nachhinein war er dann aber nicht schneller als Filipe Albuquerque und Edoardo Mortara. Der Brasilianer Augusto Farfus hatte es jetzt in der Hand sich auf die Pole zu fahren. Mit einer Zeit von 1:26,446 Minuten schaffte er es dann auch und wird am Sonntag zum ersten Mal von Rang eins aus ins Rennen gehen. Hinter ihm werden Edoardo Mortara und Filipe Albuquerque starten. Als bester Mercedes-Pilot wird Robert Wickens von Rang vierzehn starten. Gary Paffett, Bruno Spengler und Jamie Green mussten sich mit den Startplätzen 16, zwölf und 18 zufrieden geben.

Augusto Frfus (BMW Team RBM): "Ich bin sprachlos. Es ist unglaublich, dass ich in meiner ersten DTM-Saison auf der Poleposition stehe. Auf dieser Strecke habe ich 2004 meine erste Pole im Tourenwagensport überhaupt gefeiert, deshalb habe ich eine enge Verbindung zu Valencia. Ich fühle mich hier sehr wohl – und mein Auto hat ab der ersten Ausfahrt gestern wunderbar funktioniert. Die Balance war heute immens wichtig. Sie hat klasse zu meinem Fahrstil gepasst, so gut wie vielleicht noch auf keiner anderen Strecke in diesem Jahr. Diese Poleposition ist das Ergebnis der harten Arbeit vom BMW Team RBM. Auch bei BMW Motorsport möchte ich mich bedanken. Ich werde diesen Moment genießen, aber das Rennen am Sonntag wird trotzdem hart."

Edoardo Mortara (Audi Sport Team Rosberg): "Erste Startreihe, zwei Rosberg-Audi in Q4: Es war ein positives Qualifying. Natürlich hätte ich lieber die Pole gehabt. Aber man muss realistisch sein: Augusto (Farfus) ist in Q4 mit einem frischeren Reifensatz eine perfekte Runde gefahren. In Q4 wäre es schwer gewesen, ihn zu schlagen. Ich hatte vorher die Chance, aber da habe ich keinen perfekten Job gemacht. Wenn man in der DTM auf der Pole-Position stehen will, muss man 100 Prozent geben. Ich bin sehr zufrieden und hoffe im Rennen auf einen guten Start."

Filipe Albuquerque (Audi Sport Team Rosberg): "Anfangs habe ich etwas gekämpft. Q2 war nicht gut, denn ich kam in Verkehr. In Q3 war ich enttäuscht. Ich war sehr schnell, es hätte gereicht, um ganz vorne zu sein und an die Box zu kommen. Leider habe ich in der letzten Kurve einen Fehler gemacht und musste eine weitere Runde fahren. Damit hatte ich in Q4 bereits zwei Runden alte Reifen. Augusto (Farfus) hatte frischere Reifen und damit mehr Grip. Er war wirklich schnell, Gratulation an ihn. Aber im Rennen ist morgen alles offen."

Robert Wickens (stern Mercedes AMG): "Das Qualifying hinterließ bei mir gemischte Gefühle. Natürlich würde ich gerne weiter vorne stehen, aber ich bin heute bester Mercedes-Pilot gewesen, was angesichts meines Startplatzes nicht die große Freude ist. Trotzdem: Meine Lernkurve zeigt nach oben."

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): "Das war ein fantastisches Qualifying von Augusto Farfus. Er war konstant schnell unterwegs und hat sich verdientermaßen seine erste Poleposition in der DTM gesichert. Kompliment an das gesamte BMW Team RBM: Denn auch Gustls Teamkollege Andy Priaulx schaffte als Sechster sein bestes Qualifying-Resultat in der DTM. Dirk Werner sorgte als Neunter für eine erneut starke BMW Gesamtleistung. Natürlich hätten wir auch Bruno Spengler gern weiter vorn gesehen. Er hat Q3 nur um sechs Tausendstelsekunden verpasst und muss nun versuchen, von Startplatz zwölf so viele Punkte wie möglich einzufahren. Diese Konstellation zeigt einmal mehr, wie eng und unberechenbar es in der DTM zugeht. Die Fans dürfen sich auf ein spannendes Rennen freuen."

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Es war eine extrem starke Teamleistung: Wir haben sieben Audi in den Top Ten und auch Rahel (Frey) hat es geschafft, in Q2 zu kommen. Drei unserer Fahrer kamen in die Top Vier - für Adrien Tambay, unseren Rookie, eine ganz besondere Leistung. Leider hat es bei Edo (Mortara) und Felipe (Albuquerque) in Q4 nicht hundertprozentig geklappt. Aber die starke Performance aller unserer Fahrzeuge und Teams ist eine gute Basis für das Rennen."

Norbert Haug, Mercedes-Benz Motorsportchef: "Alles andere als ein idealer Startplatz für unseren Tabellenführer Gary Paffett. Wir fanden heute mit keinem unserer Autos den richtigen Grip und werden versuchen, die Abstimmung für das Rennen morgen besser zu machen. Gary ist bekanntlich ein Kämpfer vor dem Herrn und aufgeben gibt es bei ihm und uns sowieso nicht."

Der Start zum neunten Lauf funktionierte ohne Probleme und der Pole-Setter kam am besten weg und führte das Feld an, gefolgt von Edoardo Mortara und Filipe Albuquerque. In der ersten Kurve berührten sich Martin Tomczyk und Roberto Merhi. Gary Paffett und Christian Vietoris kollidierten wenig später in der zweiten Kurve. Zwischenzeitlich war Roberto Merhi an die Box gekommen und musste das Rennen früher beenden als geplant. Die Rennleitung untersuchte die Zwischenfälle in Kurve 1 und 2. Im Verlauf der vierten Runde rutschte Robert Wickens ausgangs von Kurve 1 in die Reifenstapel. Zu dieser Zeit untersuchte die Rennleitung einen eventuellen Frühstart von Bruno Spengler. Jamie Green ist direkt hinter seinem Markenkollegen Gary Paffett und setzt diesen arg unter Druck. Bruno Spengler hatte unterdessen eine Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts erhalten. In der sechsten Runde konnte Jamie Green an Gary Paffett vorbeigehen und hatte damit Rang 15 eingenommen. Eine Runde später war Bruno Spengler in die Box gekommen und trat seine Strafe an. Danach kam der Francokanadier vor Gary Paffett wieder hinaus auf die Strecke. An der Spitze führte weiterhin Augusto Farfus vor Edoardo Mortara und Filipe Albuquerque.

Joey Hand konnte in der zehnten Runde Jamie Green und Bruno Spengler nicht mehr halten und musste beide ziehen lassen. In der zwölften Runde erfolgten die ersten Boxenstopps von Filipe Albuquerque, Adrien Tambay, Mike Rockenfeller, Mattias Ekström, Andy Priaulx und Susie Wolff. In der nächsten Runde kamen dann Edoardo Mortara, Rahel Frey, David Coulthard und Bruno Spengler zum ersten Stopp herein. Auch Gary Paffett absolviert seinen Stopp. Er bekommt eine zwei Sekundenstrafe aufgebrummt. Nach seinem Boxenstopp sortierte sich Bruno Spengler vor Jamie Green ein. In Führung liegend kam jetzt auch Augusto Farfus zur Box. Die Reihenfolge geriet nun erst einmal durcheinander. Jamie Green hatte unterdessen eine Durchfahrtsstrafe wegen Verlassens der Strecke erhalten. Wenig später erhielt auch Ralf Schumacher eine Durchfahrtsstrafe, auch wegen des gleichen Vergehens. In der 17. Runde trat Jamie Green seine Strafe an. Eine Runde später war auch Ralf Schumacher herein gekommen. Mattias Ekström wurde in der 19. Runde zum zweiten Mal zur Crew zitiert. Timo Scheider trat seinen ersten Boxenstopp erst in der 21. Runde an.

Zur gleichen Zeit kam auch Adrien Tambay zum Reifenwechsel herein. In der zweiten Kurve rutschte Miguel Molina in der 26. Runde nach einem Bremsproblem in die Reifenstapel. Zwischenzeitlich kamen Edoardo Mortara, David Coulthard und Susie Wolff an die Box. Der Führende kam in der 27. Runde zu seinem letzten Boxenstopp herein. Gary Paffett musste zur gleichen Zeit mit technischen Problemen das Rennen an der Box früher beenden als geplant. Zwei Runden später traten auch Timo Scheider und Bruno Spengler ihren zweiten Pflichtboxenstopp an. Timo Scheider beendete vorzeitig dort das Rennen. Nachdem alle ihre Boxenstopps absolviert hatten und die Reihenfolge wieder hergestellt war, führte weiterhin Augusto Frfus vor Edoardo Mortara und Adrien Tambay. Filipe Albuquerque befand sich auf Rang fünf. Die Rennleitung untersuchte zwischenzeitlich den Vorfall von Edoardo Mortara wegen Überholens bei gelber Flagge. Man kam dann zum Entschluß, keine Maßnahmen zu vollstrecken. Einen harten Kampf lieferten sich Rahel Frey und Dirk Werner in der 36. Runde. Dies kann Bruno Spengler ausnutzen und verkürzt den Abstand auf Rahel Frey.

Nach einem Fehler von Dirk Werner konnte Rahel Frey vorbeigehen und nahm nun Rang acht ein. Dirk Werner konnte danach dem Druck von Bruno Spengler nicht stand halten und musste ihn auch ziehen lassen. In der Schlußphase hatte Edoardo Mortara auf Rang zwei liegend Probleme und musste sein Fahrzeug ausrollen lassen und beendete das Rennen neben der Strecke. Rang zwei hatte nun Adrien Tambay vor Mattias Ekström eingenommen. Zwischenzeitlich hatte Bruno Spengler auch eine Position gut gemacht und macht weitere Punkte auf Gary Paffett gut. Sechs Runden vor Schluß war ein Dreikampf zwischen Andy Priaulx, Rahel Frey und Bruno Spengler entstanden. Es dauerte nicht lange und Bruno Spengler konnte auf der Innenseite an Andy Priaulx und Rahel Frey vorbeigehen. Damit war er auf Rang sechs vorgefahren. Nach der Überholaktion berühten sich Rahel Frey und Andy Priaulx. Die Kollision wurde von der Rennleitung untersucht. Im Verlauf der 42. Runde bestimmt die Rennleitung zwischen Rahel Frey und Andy Priaulx einen Platzaustausch.

In diesem Moment kam Joey Hand an die Box und musste das Rennen früher beenden als geplant. In der 46. Runde konnte Jamie Green an David Coulthard vorbeigehen und hatte damit Rang zehn eingenommen. Mit einem Vorsprung von 8,4 Sekunden gewann der Brasilianer Augusto Farfus nach seiner ersten Pole-Position in der DTM nach 46 Runden vor dem Franzosen Adrien Tambay und dem Schweden Mattias Ekström. Die Fahrerwertung ist vor dem Finale in Hockenheim noch spannender: Bruno Spengler (BMW) holte als Sechster wichtige Punkte für die Fahrerwertung, während Gary Paffett (Mercedes-Benz) vorzeitig ausfiel und erstmals in diesem Jahr leer ausging. Teamkollege Jamie Green (Mercedes-Benz) erhielt für Platz zehn zumindest noch einen Punkt.

In der Meisterschaft führt Gary Paffett mit 127 Punkten vor Bruno Spengler mit 124 und Jamie Green mit 109 Punkten.

Augusto Farfus (BMW Team RBM): "Ein Sieg in meiner ersten DTM-Saison, das ist einfach großartig! Aber dieser Triumph gehört nicht allein mir. Es ist der Erfolg des BMW Teams RBM und von BMW Motorsport. Vielen Dank dafür. Gestern hatte ich im Qualifying ein super Auto und war für heute entsprechend zuversichtlich. Aber man weiß ja, dass in der DTM die Rennen manchmal nicht so leicht sind, wie es aussieht. Hinter mir waren starke Audis, aber mit einem guten Start und einem idealen ersten Stint war das Wichtigste geschafft. Ich hatte mir vorgenommen, von Anfang an Druck zu machen. Die letzte Runde war sehr emotional. Ich muss zugeben, beim Überfahren der Ziellinie hatte ich Tränen in den Augen und hätte fast losgeheult. Hinter uns liegt eine wirklich anstrengende Saison."

Adrien Tambay (Audi Sport Tem Abt): "Es war ein tolles Rennen. Anfangs war es hart, ich hatte einen schlechten Start. Dann war ich schneller als Filipe (Albuquerque), aber es war schwierig, ihn auf der Strecke zu überholen. Die Jungs haben einen tollen Job beim Boxenstopp gemacht, danke an alle bei Abt und Audi. Im zweiten Stint habe ich viel Druck gemacht. Danach musste ich bis zum Ende sehr fokussiert bleiben. Ich bin sehr glücklich, zum ersten Mal auf dem Podium zu stehen."

Mattias Ekström (Audi Sport Tem Abt Sportsline): "Ich hatte einen sehr guten Start und konnte gleich zwei Autos überholen, die in der zweiten Kurve einen weiten Bogen gefahren sind. Ich hatte das Gefühl, dass ich schneller unterwegs war als Filipe (Albuquerque) und ‚Rocky’ vor mir. Meinem Team gelang ein fantastischer erster Stopp und ich kam an ‚Rocky’ vorbei. Im zweiten Abschnitt fuhr ich schneller als Filipe vor mir, wir stoppten dann eine Runde vor ihm und haben es auch an ihm vorbei geschafft. Mein Auto war perfekt ausbalanciert, die Stopps waren perfekt und die Strategie war es auch. Weil ‚Edo’ (Mortara) ausfiel, habe ich sogar noch den Sprung aufs Podest geschafft. Diesen Pokal bekommt mein Team."

Jamie Green (Mercedes AMG): "Nach Startplatz 18 und der Durchfahrtstrafe im Rennen, die mich 20 Sekunden gekostet hat, war heute nicht mehr als der zehnte Platz möglich. Der Start verlief ziemlich turbulent. Ich habe versucht, mich aus allen Schwierigkeiten herauszuhalten und mit meinem Auto heil durch die ersten Runden zu kommen. In Hockenheim sollten wir eine deutlich bessere Pace als hier haben. Ich freue mich schon sehr auf das Saisonfinale vor den vielen Fans im Motodrom und auf der Mercedes-Tribüne, das ich letztes Jahr gewinnen konnte."

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): "Das war ein unglaublich aufregendes und intensives Rennen. Augusto Farfus war am gesamten Wochenende konstant schnell unterwegs und hat heute seinen ersten DTM-Sieg eingefahren. Er hat das Rennen von der Poleposition dominiert und als bester DTM-Rookie den verdienten Lohn eingefahren. Kompliment an ihn, aber auch an das BMW Team RBM, denn als Achter fuhr Augustos Teamkollege Andy Priaulx nach einer ebenfalls starken Vorstellung zum dritten Mal in die Punkte. Leider hatte das BMW Team RMG Pech, beide Fahrer waren unverschuldet in Unfälle verwickelt. Die äußeren Bedingungen haben sich seit dem ersten Freitagstraining stark geändert, im Rennen war es so heiß wie am ganzen Wochenende nicht. Dennoch haben wir es geschafft, gleich vier Autos in die Top Ten zu bekommen – und das, obwohl wir teils mit abbauenden Reifen zu kämpfen hatten. Bruno Spengler fuhr die schnellste Rennrunde und hat sich auch durch die frühe Durchfahrstrafe nicht aus dem Konzept bringen lassen. Von zwischenzeitlich Platz 15 hat er sich bis auf den sechsten Platz vorgekämpft und somit den Rückstand in der Gesamtwertung bis auf drei Punkte auf den Führenden verringert. Damit können sich die Fans beim Saisonfinale in drei Wochen in Hockenheim auf Hochspannung pur freuen."

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Wir haben eines unserer beiden Hauptziele erreicht, nämlich uns die Führung in der Marken-Meisterschaft zu erkämpfen. Wir hatten heute eine tolle Team-Performance. Wir konnten zwar nicht das Rennen gewinnen, die Plätze dahinter hatten wir aber von Anfang für uns. Schade war, dass drei Fahrzeuge mit technischen Defekten ausgefallen sind. Es freut mich, dass Adrien Tambay in seiner ersten Saison bis auf den zweiten Platz vorgekommen ist - und keinesfalls zu vergessen ist die starke Leistung von Rahel Frey."

Norbert Haug, Mercedes-Benz Motorsportchef: "Unsere Performance hat seit Freitag überhaupt nicht gepasst und es gelang uns nicht, eine Fahrzeugabstimmung für diese Strecke zu finden, die es erlaubte, die Reifen in das richtige Arbeitsfenster für den erforderlichen Gripaufbau zu bringen. Unser C-Coupé war bei den acht vorausgegangenen Rennen dieser Saison stets konkurrenzfähig und das erwarten wir auch in drei Wochen beim Finalrennen in Hockenheim. Mit Gary Paffett, Bruno Spengler und Jamie Green können noch drei Fahrer den Titel holen, zwei Mercedes-Fahrer also unter drei Titelaspiranten. Die letzten sechs Rennen in Hockenheim hat Mercedes gewonnen und das ist eine gute Motivation für alle von uns."

YS