VW-Scirocco R-Cup biegt auf die Zielgerade ein
Ola Nilsson macht sich selbst das schönste Geburtstagsgeschenk

Vom 14. bis 16. September standen gleich zwei Wertungsläufe des VW-Scirocco R-Cup im Rahmen der DTM in der Motorsport Arena Oschersleben auf dem Programm. Für den umweltschonendsten Markenpokal ist es ein Heimspiel, denn nur 80 Kilometer entfernt befindet sich der Firmensitz. Als Tabellenführer reiste der Schwede Ola Nilsson mit stolzen 350 Zählern auf seinem Konto in die Magdeburger Börde, gefolgt von dem Polen Adam Gladysz mit 218 und dem US-Ameriakner Dennis Trebing mit 197 Zählern. Sollte der Schwede seine Siegesserie hier fortsetzen, könnte er bereits nach dem ersten Rennen am Samstag sich vorzeitig den Meistertitel sichern. Dann hätte er gleich zwei Gründe sich zu freuen, denn an diesem Tag feiert er seinen 24. Geburtstag.

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Für zusätzliche Spannung sorgen natürlich wieder die Legenden, die Volkswagen Motorsport traditionell zu den Rennen einlädt. Neben den früheren DTM-Stars Klaus Niedzwiedz und Kurt Thiim greift der ehemalige Formel-1-Pilot Pierre-Henri Raphanel, der seit seinem Geschwindigkeitsrekord von rund 431 km/h im Bugatti Veyron als schnellster Fahrer der Welt gilt, in Oschersleben ins Lenkrad. Als Gaststarter ist der 36jährige Andreas Schweiger in der Motorsport Arena dabei. Der Karlsruher lebt in München und betreibt dort sein Restaurant "schweiger2". Für seine Kochkünste wurde er 2009 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. In der Junior-Wertung geht der Däne Kasper H. Jensen mit 266 Punkten an diesem Wochenende an den Start. Direkt in Schlagdistanz befinden sich Jonas Giesler mit 232 und Jakub Litwin mit 222 Punkte. Beide haben noch Chancen auf den Titel.

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Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito: "Das Rennwochenende in Oschersleben ist in jedem Jahr ein Heimspiel-Highlight für Volkswagen, da der Kurs nur rund 80 Kilometer von Wolfsburg entfernt liegt. Tabellenführer Ola Nilsson kann sich nach einer beeindruckenden Saison vorzeitig den Titel sichern. Für seine Verfolger wird es wegen seines großen Punktevorsprungs sehr schwierig, ihn noch abzufangen. In der Legenden-Wertung sorgen unsere drei Starter für zusätzliche Spannung. Die DTM-Asse Klaus Niedzwiedz und Kurt Thiim sind bereits alte Bekannte des Scirocco R-Cup. Für den ehemaligen Formel-1-Piloten und aktuellen Bugatti Werksfahrer Pierre-Henri Raphanel ist es dagegen die Premiere. Ich bin gespannt, wie er mit dem Umstieg von mehr als 1.000 PS im Bugatti auf den Renn-Scirocco klarkommt."

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Ola Nilsson, Pro-Cup-Fahrer: "Ich bin sehr zufrieden mit meinem bisherigen Saisonverlauf. Alles hat genau so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe. Mein Ziel ist es, jedes Rennen zu gewinnen und das ist mir fast durchweg gelungen. Oschersleben zähle ich zu den schwierigeren Strecken und nicht zu meinen Favoriten. 2011 bin ich dort zweimal Vierter geworden. Auch wenn ich am Samstag Geburtstag habe – ich bin zu 100 Prozent auf das Rennen konzentriert. Sollte ich als erster über die Ziellinie fahren, werde ich mich natürlich nicht beschweren ..."

Kurt Thiim, Legenden-Fahrer: "Klaus Niedzwiedz und ich haben uns im Volkswagen Scirocco R-Cup schon tolle Duelle geliefert, nach drei Einsätzen steht es 2:1 für mich. Diesen Vorsprung will ich ausbauen, auch wenn Oschersleben nicht gerade zu meinen Lieblingsrennstrecken zählt. Aber mit den Gegebenheiten vor Ort müssen ja alle zurechtkommen."

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Klaus Niedzwiedz, Legenden-Fahrer: "Ich bin immer wieder gern Gast im Volkswagen Scirocco R-Cup. Volkswagen macht das wirklich toll – man bietet uns Motorsport-Rentnern die Chance, uns in einer eigenen Wertung zu messen und führt uns dabei mit einer perfekten Organisation gut behütet durch das Rennwochenende. Das macht irrsinnig viel Spaß. Und natürlich habe ich mit Kurt noch eine Rechnung offen. Die zu begleichen ist meine letzte große motorsportliche Herausforderung in diesem Jahr."

Pierre-Henri Raphanel, Legenden-Fahrer: "Ich bin gespannt auf meinen Einsatz im Scirocco R-Cup, auch wenn ich bei meinem kurzen Test zur Vorbereitung schon gemerkt habe, dass ich nach so einer langen Rennpause sicher Mühe haben werde, alles perfekt zu machen. Und es wird bestimmt auch nicht einfach sein, gegen meine Legenden-Konkurrenten zu bestehen. Immerhin sind die ja ausgewiesene Tourenwagen-Experten. Ich freue mich drauf, sie kennenzulernen. Wir werden sicher viel Spaß haben."

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25 Fahrerinnen und Fahrer nahmen am freien Training, welches am Freitagmittag auf dem Programm stand teil. In dieser Session konnte sich der Däne Kasper Jensen nach 14 gefahrenen Runden und einer Zeit von 1:41,671 Minuten in Szene setzen, gefolgt von dem US-Amerikaner Dennis Trebing und Moritz Oestreich. Adam Gladysz, der in der Meisterschaft auf Rang zwei liegt, belegte zunächst Rang sieben. Als bester Legenden-Pilot stand der Franzose Pierre Henri Raphanel auf Rang dreizehn. Kurt Thiim und Klaus Niedzwiedz, zwei weitere Legenden-Fahrer platzierten sich auf den Plätzen 16 und 18. Michelle Gatting hatte sich als beste Dame auf Rang zehn gefahren. Die zweite Dame im Feld, die Schwedin Mikaela Ählin-Kuttulinsky musste sich mit Rang 19 zufrieden geben. Der Gaststarter Andreas Schweiger nahm Platz 25 ein.

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Am Samstagmittag wurde es ernst, denn nun stand das entscheidende Zeittraining in dem die Startaufstellung für den ersten Lauf am Samstagnachmittag ausgefahren wird, auf dem Zeitplan. Zunächst wechselten wie immer die Positionen des öfteren. Am Schluß hatte sich dann der Tabellenführer durchgesetzt und holte sich nach fünf absolvierten Runden mit einer Zeit von 1:40,181 Minuten die Pole-Position. Hinter ihm werden Moritz Oestreich und Jann-Hendrik Ubben ins Rennen gehen. Dennis Trebing und Kasper Jensen standen beide in der dritten Startreihe. Jonas Giesler hatte sich gegenüber dem freien Training um einen Platz verbessert und nimmt das Rennen von Position sieben aus auf. Adam Gladysz konnte sich auf Startplatz vier fahren. Als bester Legenden-Pilot nahm Klaus Niedzwiedz Startplatz zwölf ein. Drei Ränge dahinter wird Kurt Thiim starten. Pierre Henri Raphanel musste sich mit dem 19. Startplatz zufrieden geben. Michelle Gatting hatte ihren zehnten Rang verteidigen können. Um zwei Plätze hatte sich ihre Konkurrentin verbessert. Andreas Schweiger hatte sich zeitmäßig verbessert und startet aus der zwölften Startreihe.

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Ihren ersten Lauf an diesem Wochenende nahmen die Protagonisten am Samstagnachmittag unter die Räder. Der Start verlief ohne Probleme. Ola Nilsson hatte seine Position nicht behaupten können und war auf Rang drei zurückgefallen. Die Führung hatte nun Moritz Oestreich vor Adam Gladysz übernommen. Um den Sieg entstand ein packender Dreikampf. Das Trio lag innerhalb einer Sekunde. Ola Nilsson bewies dann auf den letzten Metern das er mehr Atem besaß, denn er hatte deutlich mehr Möglichkeiten das Push-to-pass-System zu aktiven, da er sich mehr Versuche aufgespart hatte und konnte dann ohne weiteres an dem Polen Adam Gladysz in der vorletzten Runde vorbeiziehen. Jetzt machte er sich daran sich Moritz Oestreich zurecht zu legen. Kurz vor der Start und Ziellinie konnte er an dem deutschen Piloten vorbeiziehen und wurde als Sieger mit einem knappen Vorsprung von nur 0,021 Sekunden abgewunken. Mit diesem siebten Sieg sicherte er sich vorzeitig die Meisterschaft und das genau an seinem 24. Geburtstag.

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Hinter ihm kamen Moritz Oestreich und Adam Gladysz auf den Rängen zwei und drei ins Ziel. Jonas Giesler wurde als Siebter abgewunken. Klaus Niedzwiedz kam auf Rang 15 als bester Legenen-Fahrer über die Ziellinie vor dem Ex-Formel-1-Fahrer und Bugatti-Weltrekordpilot Pierre-Henri Raphanel auf Platz 17. Kurt Thiim musste dagegen in Runde zehn das Rennen wegen eins Reifenschadens früher beenden als geplant. In der Junioren-Wertung siegte der Pole Jakub Litwin vor Spitzenreiter Kasper H. Jensen aus Dänemark. Michelle Gatting und Mikaela Ählin-Kottulinsky kamen auf den Rängen zehn und dreizehn ins Ziel.

In der Gesamtwertung führt Ola Nilsson bei noch 120 zu vergebenden Punkten uneinholbar mit 410 Punkten vor Adam Gladysz (258 Punkte) und dem US-Amerikaner Dennis Trebing (231). In der Junioren-Wertung konnte der Pole Jakub Litwin den Rückstand auf Spitzenreiter Kasper H. Jensen (DK, 314 Punkte) um zwölf Zähler auf 32 Punkte verringern.

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Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor: "Was Ola Nilsson, Moritz Oestreich, Adam Gladysz und die anderen Fahrer heute gezeigt haben, war Rennsport vom Feinsten. Das war mit Sicherheit das spannendste und dramatischste Zielfinish in der Geschichte des Scirocco R-Cup - eine Werbung für den Motorsport. Kompliment vor allem an unseren neuen Champion Ola Nilsson für seine beindruckende Siegesserie in diesem Jahr und herzlichen Glückwunsch zum vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft!"

Ola Nilsson, Qualifying 1., Rennen 1.: "Wow, was für ein Rennen! Das war das knappste Zielfinish meiner Karriere. Ich bin überglücklich, ausgerechnet an meinem Geburtstag die Meisterschaft im Scirocco R-Cup geholt zu haben. Ich hatte einen schlechten Start mit zu viel Wheelspin an den Vorderrädern. Dadurch musste ich Moritz und Adam vorbeilassen. Außerdem wollte ich natürlich die Meisterschaft nicht riskieren, denn ich wusste ja auch, dass ein dritter Platz reichen würde. Mein Plan war, mir so viele Push-to-pass Versuche bis zum Schluss aufzuheben wie möglich. Dass es dann tatsächlich noch auf den letzten Metern geklappt hat, ist einfach unglaublich. Eine tolle Überraschung auch auf dem Podium, als mir mein Landsmann Mattias Ekström den Siegerpokal überreicht hat."

Moritz Oestreich, Qualifying 2., Rennen 2.: "Glückwunsch an Ola, das war echt eine super knappe Entscheidung. Mein Start war klasse, ich konnte mit dem Push-to-pass direkt an Ola vorbeikommen. Während des Rennens habe ich mehr auf Adam geguckt und habe Ola etwas aus den Augen verloren. Als er in der letzten Runde hinter mir war, habe ich gehofft dass er keinen Push mehr übrig hat, weil ich wusste sonst wird´s eng. Ich bin trotzdem mit dem zweiten Platz happy und ich glaube, den Zuschauern haben wir ein gutes Rennen geboten."

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Adam Gladysz, Qualifying 4., Rennen 3.: "Ich wusste, dass ich Ola am Start schlagen kann, weil er wegen der Meisterschaft nicht voll attackieren würde. Während des Rennens habe ich mich gefühlt wie eine Salami Scheibe im Sandwich – vorn musste ich an Moritz dran bleiben, hinter mir lauerte Nilsson. Ich möchte mir jetzt unbedingt den Vize-Titel sichern. Nach viermal Podium wäre es toll, in den letzten beiden Rennen einmal ganz oben auf dem Treppchen zu stehen."

Kurt Thiim, Qualifying 15., Rennen ausgefallen: "In der Kurve eingangs der Start-Ziel-Geraden hatte ich Kontakt mit einem anderen Fahrzeug und deshalb den Reifenschaden. Sehr schade, denn ich hatte ein tolles Rennen. Beim Start habe ich Klaus geschlagen und mir mit ihm in den folgenden Runden einige tolle Zweikämpfe geliefert. Es ist schade, dass ich dieses Mal nicht die Nase vorn hatte. Zwischen Klaus und mir steht nach Scirocco R-Cup-Duellen nun 2:2 unentschieden. Wir werden unser Duell also im nächsten Jahr fortführen."

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Klaus Niedzwiedz, Qualifying 12., Rennen 15.: "Mein Start war nicht optimal, plötzlich sah ich Kurt neben mir. Ich habe versucht, meine verlorene Position wieder gut zu machen, doch Kurt ist ein harter Knochen. Wir haben uns großartige Zweikämpfe geliefert und es hat richtig Spaß gemacht. Ich freue mich, dass ich in unserem internen Duell den Ausgleich geschafft habe. Damit habe ich mein Saisonziel erreicht. Ich freue mich schon auf die nächsten Duelle mit Kurt im nächsten Jahr."

Pierre-Henri Raphanel,Qualifying 19., Rennen 17.: "Ich habe das Wochenende sehr genossen, nach über 14 Jahren wieder in einem Rennwagen zu sitzen war ein großer Spaß. Allerdings habe ich gemerkt, dass meine Stärken doch eher darin liegen mit Highspeed geradeaus zu fahren (lacht). Mein Start war okay, ich habe versucht mich aus allem Getümmel rauszuhalten. Eine bessere Platzierung habe ich schon im Qualifying vermurkst. Trotzdem war es ein großes Vergnügen, hier in Oschersleben zu fahren. Für junge Nachwuchspiloten ist der Scirocco R-Cup eine prima Sache, das Niveau hat mich überrascht, vor allem an der Spitze."

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Am Sonntag mussten dann die Fahrerinnen und Fahrer nochmals hinaus auf die 3,696 Kilometer lange Strecke um ihren zweiten Lauf an diesem Wochenende hinter sich zu bringen. Die ersten acht des Zieleinlaufs vom Vortag starten diesmal in umgekehrter Reihenfolge. Damit hatte der Schwede Ramus Märthen die Pole-Position inne, gefolgt von Jonas Giesler und dem Dänen Kasper Jensen. Auch dieser Start verlief ohne Probleme. Nach vierzehn gefahrenen Runden wurde der Pole-Setter als Sieger abgewunken, mit nur einem knappen Vorsprung von 0,546 Sekunden vor dem Zweitplatzierten Kasper Jensen und dem US-Amerikaner Dennis Trebing. Dieser war von Rang fünf aus ins Rennen gegangen. Auf den Plätzen vier, fünf und sechs kamen Moritz Oestreich, Ola Nilsson und Jonas Giesler ins Ziel. Die ersten beiden waren von den Rängen sieben und acht aus ins Rennen gegangen. Jonas Giesler hatte Plätze eingebüst. Auf Rang sieben wurde Michelle Gatting als beste Dame gewertet. Ihre Kontrahentin Mikaela Ählin-Kottulinsky sah die Ziellinie als Dreizehnte.

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Ola Nilsson hat nun in der Meisterschaft 442 Punkte auf seinem Konto, gefolgt von Dennis Trebing mit 271 und Adam Gladysz mit 268 Punkten. In der Rookiewertung liegt Kasper Jensen mit 374 Zähler auf Rang eins vor Jonas Giesler mit 320 und Jakub Litwin mit 316 Zähler.

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