Monza
09.03. - 11.03.2012

Valencia
30.03. - 01.04.2012

Marrakech
13.04. - 15.04.2012

Slovakia
27.04. - 29.04.2012

Budapest
04.05. - 06.05.2012

Salzburg
18.05. - 20.05.2012

Portimao
01.06. - 03.06.2012

Curitiba
20.07. - 22.07.2012

Sonoma
21.09. - 23.09.2012

Suzuka
19.10. - 21.10.2012

Shanghai
02.11. - 04.11.2012

Macau
15.11. - 18.11.2012


Tabellen

Starterlisten

Serien-Infos



Circuit de Marrakech
Zwei mal Dreifachsieg für Chevrolet

Damit ist die Rennserie 2012 die einzige Weltmeisterschaft, die eine Veranstaltung auf dem afrikanischen Kontinent abhält - und das nun schon zum dritten Mal nach 2009 und 2010. Und der Schauplatz der beiden Sprintrennen weiß nach wie vor sehr zu begeistern. Marrakesch, die "Perle des Südens" - nach Casablanca und der Hauptstadt Rabat die größte Stadt Marokkos - verfügt nämlich neben einem sehr modernen Stadtkurs auch über diverse touristische Highlights. Vor knapp eintausend Jahren gegründet, wurde der historische Stadtkern 1985 zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt und zeichnet sich vor allem durch seine einmalige Kulisse aus.

Marrakesch liegt am Fuße des zumeist schneebedeckten Atlas-Gebirges und weist viele historische Bauwerke auf, welche das Stadtbild beleben und alljährlich viele ausländische Besucher anlocken. Zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten zählen die Koutoubia-Moschee aus dem zwölften Jahrhundert, die bekannten Menara-Gärten sowie der "Platz der Geköpften" ("Djemaa el Fna") im Stadtzentrum.

Kurze Wege bieten die örtlichen Gegebenheiten der Tourenwagen-WM, denn der Menara International Airport liegt nur wenige Kilometer vor den Toren von Marrakesch und auch die Rennstrecke ist nur einen Steinwurf entfernt von den Rollbahnen des Flughafens, der jährlich über drei Millionen Reisende in seinen An- und Abflughallen begrüßen kann - Tendenz steigend. So kommt es nicht von ungefähr, dass sich die WTCC 2009 ausgerechnet Marrakesch als neuen Platz für ein Rennwochenende ausgesucht hat. Die boomende Großstadt hat tief in die Finanztaschen gegriffen und für umgerechnet rund 25 Millionen einen modernen Straßenkurs errichtet, der seinen Pendants in Amerika, Asien und Europa in Nichts nachsteht. Nun kehrt die Tourenwagen-WM zurück.

Am Freitag Mittag starteten die Piloten zum ersten Male ihre Motoren und es ging zum halbstündigen Test auf die Strecke. Zunächst überraschte Tom Chilton mit einer schnellen Zeit im Ford Focus S2000TC, doch kurz vor dem Ende des Test´s setzte Robert Huff noch einen drauf und fuhr mit 1:46,285 Minuten die schnellste Rundenzeit. Dritter wurde sein Teamkollege Alain Menu gefolgt vom Seat-Piloten Gabriele Tarquini. Bester Privatfahrer war auf Rang fünf Aley MacDowall im Chevrolet Cruse gefolgtvon Darryl O´Young im Seat Leon WTCC. Franz Engstler fuhr mit einer Zeit von 1:48, 108 auf Rang acht. Der Wiechers-Sport-Pilot Stefanp D´Aste fuhr auf Rang elf.

Allzu sehr gingen die Piloten aber noch nicht ans Limit. Außer ein paar Verbremsern und stehenden Rädern war in Marrakesch nicht viel an Fehlern zu beobachten. Die große Frage war: Wie sehr kann man in den zahlreichen Schikanen über die Randsteine räubern und wie intensiv muss man das tun, um wirklich schnell zu sein. Dazu gab es unterschiedliche Ansätze - und auch ein paar Quersteher.

Der fliegende Start zum fünften Rennen in Marocco auf dem Stadtkurs von Marrakech funktionierte zunächst ohne Probleme. Die dei Chevrolets führten das Feld nach dem Ausschalten der Startampel an. Tom Coronel, der von Rang drei aus das Rennen aufgenommen hatte, war in einen Zweikampf mit Alex Mac Dowall verwickelt, der für beide am Ende mit einer Karambolage endete. Der Niederländer war zuvor zwei Mal von dem Briten angeschoben worden.Tom Coronel konnte eine Fahrt sofort weiter forsetzen. Bei dem Briten dauerte es etwas und die Rennleitung schickte nun erst einmal das Safety Car hinaus. Nach der ersten Runde führte Alain Menu vor Robert Huff und Yvan Muller. Nach drei Runden erfolgte dann der Re-Start, der wiederum zu Gunsten von Alain Menu ausging, gefolgt von Robert Huff und Yvan Muller. Zu dieser Zeit war Mehdi Bennani mit einem ledierten Fahrzeug unterwegs. Franz Engstler lag auf Rang acht und hatte seinen Startplatz resulut verteidigt. Gabriele Tarquini, der von ganz hinten gestartet war, hatte sich unterdessen bereits bis auf Rang neun nach vorne gearbeitet. Der Spanier Esaac Tutumulu war mit Problemen unterwegs und musste dann das Fahrzeug neben der Strecke abstellen. Auch Darryl O`Young hatte sich vorne rechts seinen Seat Leon beschädigt.

Zwischenzeitlich war Mehdi Bennani in die Box gekommen und musste das Rennen dort vorzeitig beenden. Der Führende Alain Menu hatte sich ein wenig vom übrigen Feld absetzen können. Tom Chilton hatte nach einem harten Zweikampf endlich einen Weg gefunden an Stefano D`Àste vorbeizugehen und nahm nun Rang fünf ein. Er versuchte zwar sich direkt vom seinem Verfolger zu lösen, doch der Gegenkonter kam wenig später. Im nachhinein musste Stefano D`ÀSTE aber um eine Kollision zu vermeiden, zurückstecken. Zur gleichen Zeit versuchte der Italiener Gabriele Tarquini Franz Engstler immer mehr unter Druck zu setzen. Hier ging es um den siebten Platz. Bei Halbzeit des Rennens hatten sich die Chevrolets an der Spitze vom übrigen Feld ein wenig lösen können. Mit technischen Problemen war Tiago Monteiro in die Box gekommen und musste das Rennen früher beenden als geplant. Der Zweikampf zwischen Tom Chilton und Stefano D`Aste dauerte rundenlang an. Tom Coronel versuchte sich Darry O`Young zurecht zu legen. Absolute Kampflinie musste Tom Chilton fahren, denn der Druck von Stefano D`Aste wurde immer stärker. Hiervon profitierte Pepe Oriola. Dieser versuchte in der Endphase des Rennens an Anschluß an die drei Führenden zu bekommen.

Pasquale di Sabatino drehte sich bei einem Überholversuch von Aleksei Dudukalo und touchierte vor diesem die Mauer. In den letzten Runden hatte Franz Engstler dann den Anschluß an Tom Chilton und Stefano D`Aste gefunden. Um Platz fünf war nun ein Dreierpaket entstanden. Zu dieser Zeit hatte Alberto Cerqui zuviel riskiert, mit der Folge das er plötzlich verkehrt herum auf der Stecke stand. Er konnte seine Fahrt dann aber weiter fortsetzen. Zwei Runden vor Schluß hatte Stefano D` Àste es dann endlich geschafft, an Tom Chilton vorbeizugehen. An der Spitze führte immer noch Alain Menu vor Robert Huff und Yvan Muller. Diese drei fuhren wie an der Perlenschnur aufgezogen hintereinander her. Tom Coronel konnte in der vorletzten Runde dann noch Norbert Michelisz niederringen und Platz acht einnehmen.

Der zweite Lauf an diesem Sonntag fand dann mit einigen Minuten Verspätung stehend statt. Auf der Pole-Position befand sich diesmal James Nash, gefolgt von Tiago Monteiro und Franz Engstler. Der Gewinner des ersten Laufes an diesem Wochenende wird das Rennen von Startposition acht aus aufnehmen. Auch dieser Start klappte ohne weiteres. Der Pole-Setter konnte seine Platzierung behaupten. Bei Tom Chilton ging dann wenig später die hintere Stoßstange fliegen, da er beim Start bereits eine Karambolage mit Tom Coronel hatte, als der Niederländer versucht hatte, an dem Briten vorbeizugehen. Franz Engstler hatte einen guten Start und befand sich bereits auf Rang zwei. Überall im Feld wurden harte aber faire Zweikämpfe ausgetragen. Nach der ersten Runde führte weiterhin James Nash vor Franz Engstler und Tom Coronel. Im Verlauf der dritten Runde ging es zwischen Stefano D`Aste und Alain Menu mächtig zur Sache. Yvan Muller befand sich zu dieser Zeit auf Rang fünf und setzte Tiago Monteiro auf Rang vier immer mehr unter Druck. Hinter ihm lagen Robert Huff und Alain Menu. Nach drei absolvierten Runden lagen die Chevrolets bereits auf den Rängen vier, fünf und sechs.

Das Mittelfeld war unterdessen sehr eng beieinander. Yvan Muller und Robert Huff rangen in der fünften Runde Tom Coronel nieder. Dieser befand sich nur noch auf Rang fünf und bekam es jetzt mit Alain Menu zu tun. Franz Engstler hatte nun alle Hände voll zu tun, sich Yvan Muller und Robert Huff vom Hals zu halten. In der fünften Runde kam es zwischen Yvan Muller und Franz Engstler zu einem Lackaustausch. Danach hatte Franz Engstler einen Platz eingebüst. Yvan Muller machte sich nun auf den Weg zum Führenden um ihn in einen Fehler zu treiben. Zunächst einmal setzte sich James Nash noch zur wehr, doch bei der nächsten Umrundung ging Yvan Muller vorbei und übernahm die Führung. Es dauerte auch nicht lange und James Nash musste sich auch Robert Huff beugen. Franz Engstler befand sich zu dieser Zeit nur noch auf Rang fünf. Alain Menu auf Platz vier wurde von James Nash aufgehalten. Nach sechs Runden führten wieder die drei blauen Chevrolets. Franz Engstler konnte dem Druck von Tom Coronel nicht mehr stand halten und musste ihn ziehen lassen. Hinter ihm machte nun Stefano D`Aste immer mehr Druck.

In der zweiten Hälfte de Rennens musste James Nash absolute Kampflinie fahren, denn Tom Coronel machte immer mehr Druck. Zwischenzeitlich hatte Norbert Michelisz mit technischen Problemen das Rennen führer beenden müssen als geplant. Er war nach einem Anschubser von einem Konkurrenten in die Box gekommen. Nach acht Runden war Franz Engstler bis auf Platz acht zurückgefallen. Stefano D`Aste legte sich in der Endphase Tom Coronel zurecht. Von diesem Zweikampf versuchte James Nash zu profitieren und sich von diesen beiden etwas abzusetzen. Doch so leicht gab Tom Coronel nicht auf und war beim nächsten Umlauf wieder an James Nash dran. Dieser hielt eine Armada von insgesamt sechs Fahrzeugen hinter sich auf. In der zehnten Runde gingen Tom Coronel und Stefano D´Aste gleichzeitig an James Nash vorbei. Die Chevrolets an der Spitze hatten sich mit einigen Wagenlängen vom übrigen Feld abgesetzt. Tom Chilton war unterdessen auch mit technischen Problemen in die Box gekommen und stellte dort das Fahrzeug ab. Eine Verwarnung erhielt Tom Coronel in der letzten Runde von der Rennleitung. Zu dieser Zeit hätte er beinahe das Fahrzeug verloren, denn er touchierte die Mauer und konnte im letzten Moment das Fahrzeug wieder stabilisieren. Nach elf Runden wurde Yvan Muller als Sieger abgewunken vor Robert Huff und Alain Menu. James Nash und Franz Engstler beendeten das Rennen auf den Rängen sechs und acht. Tom Coronel und Stefano D`Aste wurden als Vierter und Fünfter abgewunken.

In der Fahrermeisterschaft liegen damit die Chevrolet-Piloten Yvan Muller (130 Punkte), gefolgt von Alain Menu (106 Punkten) und Robert Huff mit 97 Punkten an der Spitze. Rang vier und fünf geht an die BMW-Piloten Tom Coronel mit 77 Punkten und Stefano D´Aste mit 45 Punkten. In der Herstellerwertung liegt damit Chevrolet mit 268 Punkten ebenfalls in Front, gefolgt von BMW mit 161 Punkten und SEAT mit 144 Punkten. In der Yokohama Drivrs Trophy, der Privatfahrerwertung, führt der Spanier Pepe Oriola mit 51 Punkten. Rang zwei geht an Stefano D´Aste mit 47 Punkten, gefolgt vom Deutschen Franz Engstler mit 37 Punkten. Das Team ROAL Motorsport liegt mit 56 Punkten in der Teamwertung der Yokohama Team´s Trophy an der Spitze, gefolgt von Tuenti Racing Team mit 38 Punkten und Wiechers Sport mit 35 Punkten.


Foto: WTCC

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