Monza
09.03. - 11.03.2012

Valencia
30.03. - 01.04.2012

Marrakech
13.04. - 15.04.2012

Slovakia
27.04. - 29.04.2012

Budapest
04.05. - 06.05.2012

Salzburg
18.05. - 20.05.2012

Portimao
01.06. - 03.06.2012

Curitiba
20.07. - 22.07.2012

Sonoma
21.09. - 23.09.2012

Suzuka
19.10. - 21.10.2012

Shanghai
02.11. - 04.11.2012

Macau
15.11. - 18.11.2012


Tabellen

Starterlisten

Serien-Infos



Autodromo di Monza
Doppelsieg für Yvan Muller

Für die WTCC war es in diesem Jahr ein früher Saisonstart am zweiten Märzwochenende im königlichen Park von Monza. Neben Chevrolet, SEAT und BMW geht Ford mit dem Forcus S2000 TC an den Start. Wenige Stunden vor dem Saisonauftakt der WTCC steht fest, welche Marke mit welchem Gewicht an den Start gehen wird. Die ursprünglichen Vorgaben des Automobil-Weltverbands (FIA) wurden also noch einmal überarbeitet und leicht angepasst. Auch der Ford Focus und SEAT sind nun eingestuft. Für den prominentesten Neuzugang des Starterfeldes setzte die FIA ein Autogewicht von 1.150 Kilogramm fest. Damit zählt der Ford Focus zu den leichtesten Fahrzeugen in der WTCC. Beim ersten Wochenende in Monza müssen Tom Chilton und James Nash jedoch jeweils 30 Kilogramm zuladen: Der Ford Focus entsprach offenbar noch nicht in allen Belangen den Regeln der Tourenwagen-WM. Konkret scheint das Aon-Team die Regeln bei der Federung und den Achsen des Autos etwas anders interpretiert zu haben als der Automobil-Weltverband. Das Tourenwagen-Büro gibt Aon nun bis zum dritten Event in Marrakesch Zeit, um entsprechende Modifizierungen vorzunehmen. Schon in Valencia soll die Gewichtssituation beim neuen Ford Focus jedoch noch einmal detailliert untersucht werden.


Foto: WTCC

Alle weiteren Autogewichte sind indes bereits fixiert - auch bei Chevrolet wurde nochmals etwas nachgebessert. Ursprünglich hätten die Weltmeister von 2010 und 2011 mit 1.180 Kilogramm an den Start gehen sollen, was nun um 20 Kilogramm abgemildert wurde. Der Chevrolet Cruze 1,6T firmiert in diesem Jahr mit 1.160 Kilogramm im Starterfeld und stellt damit den WTCC-Klassenprimus dar. Diese Position teilt er sich mit dem BMW 320 TC, den die FIA ebenfalls auf 1.160 Kilogramm einstufte. Alle weiteren Modelle treten mit 1.150 Kilogramm an. Dies beinhaltet neben dem Ford Focus S2000 TC, für den zunächst eine Sonderregelung gilt, auch den SEAT Leon sowie den SEAT Leon TDI, der überraschend wieder am Start ist. Erst in Marrakesch erfolgt dann die erste Ballastzuteilung 2012.

Chevrolet hat als aktueller Titelträger aber schon jetzt ein Handicap: Die Fahrzeuge der Marke werden in Monza und Valencia mit jeweils 40 Kilogramm extra belegt, was speziell Bamboo Engineering als ein privates Team vor eine Herausforderung stellt. "Das macht die Sache für uns natürlich etwas schwieriger", meint Teamchef Richard Coleman. Die Privatierwertung ist schließlich heiß umkämpft.


Foto: WTCC

Zu den ersten beiden Läufen waren 23 Piloten eingeschrieben. Wie bei allen WTCC Rennen begann für die Piloten am Samstagmorgen das ersten freie Training. Hier setzte Robert Huff im Chevrolet Cruze 1.6T mit einerZeit von 1.58,679 Minuten die Bestzeit gefolgt vom Italiener Gabriele Tarquinie im SEAT Leon WTCC mit 0,241 Sekunden Rückstand. Auf den beiden folgenden Positionen fuhren sich die Chevrolet-Piloten Yvan Muller und Alain Menu. Bereits auf Rang fünf lag der erste Fahrer aus der Privatierwertung, der Ungar Norbert Michelisz im BMW 320 TC. Franz Engstler (Ligui Moley Team Engstler fuhr sich mit einer Zeit von 2:00,065 Minuten im BMW 320 TC auf den neunten Rang. Sein Teamkollege Charles Ng Ka Ki aus China, belegte bei seinem ersten Einsatz in der WTCC Rang zwanzig. Stefano D´Aste vom deutschen Team Wiechers fuhr auf Rang vierzehn.


Foto: WTCC

Auch im zweiten freien Training war ein Chevrolet in Front. Allerdings war diesmal der Schweizer Alain Menü mit einer Zeit von 1:58,645 Minuten der schnellste Pilot. Wieder auf Rang zwei Gabriele Tarquini im SEAT aber mit einem größeren Rückstand (+0,562 Sekunden) als in der ersten Sitzung. Auf Rang drei fuhr Robert Huff gefolgt vom schnellsten Privatfahrer, der Spanier Pepe Oriola im SEAT Leon WTCC. Bester BMW-Pilot war der Italiener Alberto Cerqui (ROAL Motorsport) auf Rang acht. Franz Engstler belegte Rang fünfzehn, Teamkollege Ng Ka Ki wieder Rang zwanzig. Der Wiecherspilot, Stefano D´Aste fuhr sich mit einer Zeit von 2:00,459 Minuten auf Rang sechzehn.

Am Nachmittag stand dann das zweigeteilte Qualifying auf dem Programm. Schon in der ersten Teilsession der Qualifikation kam alles auf Windschatten an. Während das Chevrolet-Trio eine zuvor festgelegte Strategie verfolgte, war Tarquini - wie viele andere Piloten - auf sich alleine gestellt. Letztendlich führten beide Taktiken zum Erfolg, denn der Lokalmatador setzte in 1:58.004 Minuten den Bestwert in Q1. Zuvor hatte Chevrolet vorne gelegen.


Foto: WTCC

Wie erwartet fuhren die Werkspiloten zunächst an die Spitze des Klassements, wussten mit Zeiten von 1:59.6 (Muller) und 1:59.0 (Menu) aber nicht allzu sehr zu überzeugen. Einen ersten Dämpfer bekam Chevrolet dann von Oriola, der in 1:58.532 Minuten überraschend Rang eins eroberte, ehe Tarquini noch einmal nachlegte. Und dann wurden plötzlich rote Flaggen geschwenkt - fertig aus. Bei noch zwei zu fahrenden Minuten hatte das Klassement in Q1 endgültig Bestand, weil Alberto Cerqui (ROAL) seinen BMW 320 TC in der Parabolica im Kiesbett versenkte. Auch Darryl O'Young hatte seinen SEAT Leon vorzeitig abgestellt. Bei ihm war allerdings die Technik schuld. Franz Engstler, dem einzigen Deutschen, lief es nicht ganz rund: zweimal auf seinen schnellen Runden wurde er ausgebremst, so dass er knapp auf dem 13. Platz landete und damit Q2 verpasste und vorzeitig Feierabend hatte.


Foto: WTCC

James Nash und Tom Chilton verpassten in Monza zwar den Sprung ins zweite Qualifikations-Training, konnten mit der eigenen Leistung aber dennoch zufrieden sein. Auf den Platz 14 fehlten Nash beim ersten WTCC-Auftritt des neuen Ford Focus nur 0,2 Sekunden zur Q2-Qualifikation. Chilton klassierte sich auf Rang 15 und sorgte dafür, dass beide Ford Focus S2000 noch vor dem langsamsten Werks-Seat Tiago Monteiro landeten. Teamchef Alan Cole sprach daher von einer "sehr positiven ersten Qualifikations-Erfahrung". Schließlich habe man schon sehr viel Boden auf die deutlich erfahreneren Konkurrenz-Teams gut gemacht. Mit etwas mehr Glück wäre für Nash und Chilton vielleicht sogar noch mehr drin gewesen. Doch gerade als sie auf Kurs zu weiteren persönlichen Bestzeiten waren, wurde Q1 zwei Minuten vor Ende durch die Rote Flagge unterbrochen, weil BMW-Pilot Alberto Cerqui in der Parabolica von der Strecke geflogen war.


Foto: WTCC

Im zweiten Qualifying legten zunächst die Chevrolet vor. Erneut kam dabei die prima eingespielte Taktik der Weltmeister zum Einsatz, wonach Huff, Menu und Muller jeweils einmal "im Wind" fuhren, um den Teamkollegen etwas bessere Bedingungen zu verschaffen. Muller gelang dadurch der beste Versuch aus dem Chevrolet-Lager. Der Franzose umrundete das berühmte Autodromo Nazionale di Monza in 1:57.974 Minuten. Die große Frage aber war: Würde Tarquini noch einmal kontern können? Er konnte - und wie! Um die Winzigkeit von 0,059 Sekunden fuhr der Weltmeister von 2009 schneller um den 5,793 Kilometer langen Kurs und eroberte damit die Pole vor heimichem Publikum.

Die Sensation war perfekt, denn an dieser Zeit biss sich Chevrolet die Zähne aus. Und Tarquini wurde ganz nebenbei zum ersten Tabellenführer 2012.Besser lief es dagegen für das andere deutsche Team: Stefano D'Aste (Wiechers) manövrierte seinen BMW 320 TC in die Top 12 und zog damit in die zweite Runde ein. Dort war aber nicht viel zu holen für die BMW-Piloten: D'Aste wurde Elfter, einzig Tom Coronel (ROAL) gelang der Sprung unter die Top 8 mit Rang sechs. Bester Privatfahrer war in Monza Pepe Oriola (Tuenti) als Siebter, Alex MacDowall (Bamboo) fuhr als bester Serienneuling auf Rang acht.


Foto: WTCC

Seit dieser Saison werden in der WTCC Punkte für die Top 5 der Qualifikation vergeben, sodass nun bereits ein Gesamtstand besteht. Gemäß des Resultats von Q2 führt Tarquini nun mit fünf Punkten vor Muller (4), Huff (3), Menu (2) und Rickard Rydell (1). Bester BMW-Fahrer war Coronel auf Position sechs, ging damit aber knapp leer aus. Dafür überzeugten einige der WTCC-Neulinge sehr. MacDowall klassierte sich im Chevrolet Cruze 1,6T in seiner ersten Qualifikation auf dem tollen achten Platz und ließ damit unter anderem WTCC-Stammpiloten wie Aleksei Dudukalo (Lukoil/9.) und Norbert Michelisz (Zengö/10.) hinter sich. Positiv fiel auch Gabor Weber (Zengö) auf. Der Ungar fuhr bei seinem ersten Auftritt in der Tourenwagen-WM im BMW auf Anhieb in die Top 12 der Startaufstellung. Sein Stallgefährte Michelisz ist übrigens der zweite Polesitter des Jahres: Aufgrund der neuen Regeln, welche die Top 10 von Q2 im zweiten Rennen in umgekehrter Reihenfolge an den Start schicken, hat Michelisz die Nase vorne. Wie lange, bleibt abzuwarten: Monza ist schließlich dafür bekannt, dass die vielen Windschatten-Duelle einige Positionswechsel ermöglichen.


Foto: WTCC

Gabriele Tarquini (Lukoil Racing Team), Pole-Position: "Um ehrlich zu sein, habe ich nicht erwartet auf der Pole zu stehen nach den Problemen, die wir am Dienstag hatte sein. Das Auto wurde tatsächlich hier in Monza montiert. m Donnerstagmorgen habe ich zum ersten Mal getestet aber nur eine Runde nachdem wir einige Probleme hatten. Das Auto fühlte sich jetzt wirklich gut an. Es ist großartig, auf der Pole zu sein, vor allem auf meine Heimstrecke und morgen werde ich entdecken, wie konkurrenzfähig das Auto ist!

Yvan Muller (Chevrolet), Startplatz 2: "Ich bin überhaupt nicht von Gabriele Performance überrascht - er kann alt sein, aber er ist immer noch schnell! Er hat ein gutes Auto und eine gute Mannschaft, aber wir haben auch einige zusätzliche Gewicht zu tragen. Ich bin mit dem, was wir taten heute sehr zufrieden. Alles war perfekt und okay. Mit sechs Hundertstel Sekunden hinter Gabriele und dem zweiten Platz bin ich zufrieden."

Robert Huff (Chevrolet), Startplatz 3: "Wir hatten eine wirklich gute Strategie, und wir alle drei arbeiteten gut zusammen, aber es ist immer schwierig, wenn Sie ein Drei-Wagen-Zug haben. Ich musste bis zur dritten Runde warten für eine gute Zeit. Meine Reifen waren nicht die Besten aber ich bin zufrieden mit dem was wir taten."

Pepe Oriola (Tuenti Racing Team), Startplatz 1 in der Yokohama Trophy: "Wir haben nicht erwartet, so gut zu sein, aber es könnte noch besser sein im Rennen, ich hatte ein Problem mit dem Getriebe in der letzten Runde und ich konnte nicht in den vierten Gang schalten aber ich bin sehr glücklich, mit meiner Position. Jeder hier ist sehr schnell und mehrere Fahrer, wie Tiago Monteiro, half mir mit einem Windschatten, damit ich in der Lage war, eine schnelle Zeit zu fahren. Ich freue mich sehr und wir werden sehen was noch im Rennen geht."


Foto: WTCC

Für Darryl O'Young begann der erste Renntag des Jahres mit einem Feuerwerk. Sein SEAT Leon von Special Tuning ging schon auf den ersten Metern in Flammen auf und bescherte den TV-Kameras einige spektakuläre Bilder . O'Young lenkte sein Auto auf den Auslaufstreifen vor der Ascari-Schikane , als schon Flammen aus dem Wagen züngelten und entkam seinem havarierten Fahrzeug unverletzt. Wieder mal war er im Pech. Bereits in der Qualifikation hatte ihm die Technik einen Streich gespielt. O'Young hatte im Zeittraining der WTCC noch nicht einmal eine schnelle Runde absolviert, da fing sein Auto in der Variante della Roggia an zu stottern, sodass O'Young seinen SEAT Leon direkt am Streckenrand abstellen musste. Am frühen Sonntagmorgen trat der neuerliche Defekt übrigens an der selben Stelle des Kurses auf.

Die Rennleitung reagierte prompt: Um die Lösch- und Bergungsmaßnahmen der Streckenposten abzusichern, wurden erst einmal rote Flaggen geschwenkt - eine Rundenzeit hatte ohnehin noch niemand auf den Uhren registriert. Nach einer kurzen Unterbrechung wurde der Trainingsbetrieb aber fortgesetzt und die verbliebenen Piloten gingen für die restlichen zehn Minuten auf die Strecke.


Foto: WTCC

Die anschließende Zeitenjagd war nicht sehr intensiv: Franz Engstler legte in 2:02.168 Minuten eine erste Richtzeit vor, ehe Tom Chilton den Bestwert auf 2:00.524 Minuten drückte. Yvan Muller sorgte dann in 1:58.700 Minuten für den Schlusspunkt des 15-minütigen Warmups. Der aktuelle Weltmeister war damit rund eine Sekunde langsamer als im Qualifying. Hinter Muller klassierten sich Alain Menu (+ 0,015 Sekunden), Rob Huff (+ 0,192), Rickard Rydell (+ 0,469) und Alex MacDowall (+ 1,102), der zugleich bester WTCC-Neuling als auch bester Privatfahrer war. James Nash stellte den neuen Ford Focus S2000 TC hinter Norbert Michelisz auf den siebten Platz vor Stefano D'Aste vom Team Wiechers. Engstler, der im BMW 320 TC anfangs noch das Tempo vorgegeben hatte, wurde letztlich als Zwölfter abgewinkt. Im Gegensatz zu seiner Konkurrenz hielt sich der Deutsche aber schadlos: Einige Piloten wurden im Autodromo Nazionale di Monza wieder einmal abseits der Ideallinie gesichtet. Isaac Tutumlu trieb es ein bisschen zu bunt: Er erhielt die schwarze Flagge für zu häufiges Abkürzen.


Foto: WTCC

Am Sonntagmittage stand dann das erste spannende Rennen nach der Winterpause im Königlichen Park von Monza an. Beim fliegenden Start - das Feld wurde sehr spät auf die Reise geschickt - ging vorne alles glatt. Die Führenden fädelten sich einigermaßen geordnet in die erste Schikane ein, doch dahinter krachte es. Für Monza eine typische Szene: Stefano D'Aste wurde auf der rechten Außenbahn berührt und kreiselte über die Strecke, wo er zum Prellbock für die Rivalen wurde. Tiago Monteiro und Franz Engstler konnten dem BMW 320 TC von D'Aste nicht rechtzeitig ausweichen, während das Feld vorbeirauschte. Monteiro war sofort raus, D'Aste und Engstler setzten das Rennen fort. Mehr als Schadensbegrenzung war für die beiden Routiniers damit aber nicht mehr möglich. Anders an der Spitze, denn dort überschlugen sich die Ereignisse regelrecht.


Foto: WTCC

Schon auf der ersten Runde griff Muller nach der Führung, doch Tarquini verteidigte sich tapfer. Die Verfolger machten es nicht so clever: Huff und sein Teamkollege Alain Menu legten sich richtig miteinander an und prompt staubte es wieder in der Lesmo-Kurve! Huff schoss leicht über das Ziel hinaus, Menu rodelte kräftig durch den Kies. Damit hatten sich beide selbst um einen möglichen Sieg gebracht, denn durch ihre zu aggressive Aktion fielen Huff und Menu weit zurück. Vorne machte Muller indes kurzen Prozess mit Tarquini und schnappte sich den Italiener vor der Parabolica. Weil er sich in Kurve eins aber heftig verbremste, ließ sich Muller wieder hinter Tarquini zurückfallen. Aus Angst vor einer Strafe, wie er später erklärte.


Foto: WTCC

Nun begann das Spiel also von Neuem. In der vierten Runde gipfelte es darin, dass Tarquini in der zweiten Lesmo-Kurve auf einer Ölspur ausrutschte und leicht vom Kurs abkam. Muller nutzte diesen Fehler gnadenlos aus und holte sich Platz eins zurück. Dann wurde das Feld erst einmal eingebremst: Ein havariertes Auto musste geborgen werden, weshalb das Safety-Car auf die Strecke beordert wurde. In Runde acht erfolgte der Neustart, doch die Spannung riss nicht ab. Muller baute zwar eine kleine Lücke zu Tarquini auf, doch der musste sich gleich gegen mehrere Verfolger wehren: Rickard Rydell ging für kurze Zeit an Huff vorbei und war damit Dritter, verlor diese Position aber schon eine Runde später wieder an der selben Stelle. In der Ascari-Schikane war alle beim Alten. Damit waren die Ränge ganz vorne fast bezogen, denn einzig Tarquini büßte noch einen Platz ein. Zunehmende Bremsprobleme veranlassten den Routinier, auch Huff ziehen zu lassen. Rydell wollte ebenfalls noch davon profitieren, schaffte es aber nicht. Dafür zankten sich die Piloten im Mittelfeld bis zum Schluss um die Reihenfolge, die durch das Aus von Dudukalo endgültig Gestalt annahm.


Foto: WTCC

Hinter Muller und Huff, die Chevrolet zum Saisonauftakt einen Doppelsieg bescherten, rauschte Tarquini als Dritter mit Bremsproblemen ins Ziel. Platz vier holte sich der starke Gastpilot Rydell vor Tom Coronel und Oriola. Menu rettete den siebten Rang über die Linie und blieb damit knapp vor Alex MacDowall, dem besten WTCC-Neuling, und vor Norbert Michelisz und Alberto Cerqui. D'Aste und Engstler, die frühzeitig Pech gehabt hatten, verpassten die Punkteränge hauchdünn und wurden auf den Rängen elf und zwölf abgewinkt. Dahinter dann der beste Ford-Pilot: Tom Chilton wurde 13., sein Teamkollege James Nash kam mit einem heftig demolierten Ford Focus S2000 TC auf Platz 16. Zumindest kamen diese beiden Debütanten in Monza aber über die Runden.


Foto: WTCC

Zum Start des zweiten Laufes hatten bereits einige Piloten ihre Probleme. Aleksei Dudukalo (Lukoil Racing Team) blieb mit technischen Problemen, als er in seine zweite Startposition fahren wollte auf der Strecke stehen und musste dann wenig später von den Streckenposten in einen Notausgang geschoben werden. Damit nahm er an diesem Lauf nicht teil. Genauso konnte auch Darryl O`Young (Special Tunining Racing) sein zweites Rennen nicht warnehmen, da am Morgen sein Sean Leon WTCC in Flammen aufging. Für den Spanier Pepe Oriola (Tuenti Racing Team) lief auch nicht alles nach Plan, denn er startete später aus der Boxengasse und musste somit dem Feld hinterher eilen.


Foto: WTCC

Als die Startampel auf "Grün" schaltete funktionierte der Start bis zur ersten Schikane. Der Pole-Setter Norbert Michelisz (Zengö Motorsport) konnte seine Führung behaupten. Rang zwei hatte bereits Tom Coronel (ROAL Motorsport) eingenommen. In dieser Schikane ging es bereits zur Sache und zwar hatte Robert Huff (Chevrolet) seinen Teamkollegen Yvan Muller angeschubst. Letzterer drehte sich, konnte aber trotzdem seine Fahrt weiter fortsetzen. Zur gleichen Zeit versuchte Gabriele Tarquini (Lukoil Racing Team) einem weiteren Chevrolet auszuweichen, mit der Folge, das er diesem hinten drauf fuhr und danach mit einem havarierten Fahrzeug dort das Rennen beenden musste. Zwischenzeitlich wurde auch Franz Engstler (Liqui Moly Team Engstler) von einem Konkurrenten angeschoben. Er konnte seinen BMW aber auf der Strecke halten und fuhr souverän sein Rennen.


Foto: WTCC

Nach der ersten Runde hatte BMW die Doppelführung mit den Piloten Norbert Michelisz und Tom Coronel inne. Dahinter ging es zwischen den drei Chevrolets-Piloten hart zur Sache. Yvan Muller versuchte immer wieder an Alain Menu vorbeizuziehen. Er musste zunächst einmal zurückstecken. Franz Engslter hatte sich bis auf Rang acht nach vorne gearbeitet. Im Verlauf der zweiten Runde waren sich Yvan Muller. Gabriele Tarquini und Alain Menu nicht ganz einig,mit der Folge das sie sich von der Strecke schossen. Konnte aber alle drei danach ihre Fahrt weiter fortsetzen. Unterdessen hatte Robert Huff an Boden eingebüst. Für Charles Ng Ka Ki, dem Temkollege von Franz Engstler war zu dieser Zeit das Rennen bereits gelaufen, denn er war mit technischen Problemen ausgefallen. An der Spitze führte weiterhin Norbert Michelisz vor Tom Coronel und Alex MacDowall. Da sich die ersten beiden immer wieder behackten und sich aufhielten, konnte das übrige Feld wieder aufschließen.


Foto: WTCC

Yvan Muller und Alain Menu lagen zu dieser Zeit auf den Rängen fünf und sechs. Rundenlang dauerte der harte Kampf um Rang eins an. Alex MacDowall bekam es jetzt mit Franz Engstler zu tun. Immer wieder versuchte Letzterer den Briten niederzuringen. Nach vier Runden konnte Stefano D`Aste (Wiechers Sport) dem Druck von Yvan Muller nicht mehr standhalten und musste diesn ziehen lassen. Damit hatte der Franzose bereits Rang drei eingenommen. Zwei Runden später legte sich Yvan Muller Tom Coronel zurecht. auf der Start und Zielgeraden setzt er sich dann neben den Niederländer und zog vorbei. Jetzt hatte er nur noch Norbert Michelisz vor sich. Vier Runden vor Schluss musste der Führende absolute Kampflinie fahren um sich Yvan Muller vom Hals zu halten. Zur gleichen Zeit hatte sich Tom Coronel harten Attacken von Robert Huff zu erwehren. In der siebten Runde gab Norbert Michelisz dann den Kampf auf und ließ Yvan Muller ziehen. Damit hatt es einen Führungswechsel gegeben. Wenig später erwischte der Ungar dann noch einen Vogel, der sich auf der Strecke befand, danach hatte er sich einen Schaden am Fahrzeug zugezogen und verlor immer mehr an Boden. An der Spitze führte Yvan Muller vor Alain Menu, Tom Coronel und Robert Huff. Pepe Oriola, der aus der Boxengasse gestartet war, hatte einige Plätze gut machen können und lag auf Rang 15.


Foto: WTCC

Unterdessen hatte Tom Coronel alle Hände voll zu tun, sich Robert Huff vom Hals zu halten. Da Alex MacDowall auf Abwegen unterwegs war, verlor er nun einige Plätze. In der vorletzten Runde konnte Tom Coronel den Attacken von Robert Huff nichts mehr entgegen setzen und musste diesen ziehen lassen. Damit lagen auf den ersten drei Rängen drei Chevrolets-Piloten. Für den Italiener Pasquale Di Sabatino (bamboo-enginering) war das Rennen zu dieser Zeit mit technischen Problmen in der Box zu Ende. Das gleiche Schicksal ereilte auch dem Protugiesen Tiago Monteiro (Tuenti Racing Team). Die ersten vier konnten sich mit einigen Wagenlängen vom übrigen Feld absetzen. In der Endphase hatte Franz Engstler sich bis auf Rang sechs nach vorne gearbeitet und beendete dort dann auch das Rennen nach zehn Runden. Einen Doppelsieg an diesem Wochenende fuhr Yvan Muller ein, gefolgt von Alain Menu und Robert Huff. Franz Engstler wurde als Sechster abgewunken. Der Pole-Setter Norbert Michelisz sah auf Rang acht die Ziellinie.


Foto: WTCC

Erste Tabellenführer der Saison 2012 ist Yvan Muller mit 54 Punkten, gefolgt von Robert Huff und Alain Menu mit 36 und 26 Punkten. Stefano D´Aste vom Team Wiechers liegt mit 10 Punkten auf Rang sieben, Franz Engstler mit acht Punkten auf Rang neun. In der Herstellerwertung liegt Chevrolet mit 93 Punkten in Front, gefolgt mit 49 und 45 Punkten von BMW und SEAT. In der Yokohama Trophy, die Privatierswertung, liegen mit 14 Punkten Stefano D`Aste, Pepe Oriola nd Alex Macdowall an der Spitze gefolgt von Franz Engstler mit zwölf und Norbert Michelisz mit elf Punkten. In der Yokohama Team Trophy belegen die ersten drei Plätze ROAL Motorsport, bamboo-engineering und Wichers-Sport.


Foto: WTCC

YS / CS / WTCC